Diesen Sommer gab es einige Verwirrung um den Google Keyword-Planer, das bisher kostenlose Google AdWords Tool. Viele Nutzer hatten das Problem, dass ihnen für das monatliche Suchvolumen nur Bandbreiten und keine konkreten Zahlen angezeigt würden. Google hatte zunächst von technischen Problemen gesprochen. Doch seit August sind anfängliche Spekulationen offiziell bestätigt worden. Der Keyword-Planer von Google wird in seiner bisherigen Form nicht mehr einsehbar sein. Stattdessen können AdWords-Nutzer mit niedrigem Werbebudget oder nicht aktiven Kampagnen nur noch ungefähre Angaben sehen und müssen einen Aufpreis für vollständige Daten zahlen. Das gab das Unternehmen bereits bekannt. Wie die Änderungen im Detail aussehen, ist allerdings noch unklar.

Was ist der Google Keyword-Planer?

Den Google Keyword-Planer von Google AdWords gibt es seit dem Jahr 2013. Damals kam er als Nachfolger des Google Keyword-Tools auf den Markt. Mithilfe des Planers kann man Keywords und deren Suchvolumen ermitteln. Auch sonst kann dieses Tool einiges rund um das Thema Keywords. Man kann nach Ideen für Keywords und Anzeigengruppen suchen, Verlaufsstatistiken ansehen, die mögliche Leistung bestimmter Keywords abrufen oder eine neue Keyword-Liste erstellen, indem man mehrere Keyword-Listen miteinander kombiniert. Darüber hinaus kann man damit Kampagnen erstellen oder erweitern. Zudem bietet es Unterstützung bei der Auswahl wettbewerbsfähiger Gebote und Budgets für die Kampagne. Doch jetzt sollen sich hier einige Dinge ändern. AdWords-Nutzer mit niedrigem Budget werden keine exakten Zahlen mehr sehen, sondern nur noch ungefähre monatliche Werte angezeigt bekommen. Diese limitierte Datenansicht sieht dann etwa folgendermaßen aus: 0, 1-100, 100-1K, 1K-10K, 10K-100K, 100K-1M, 1M+. Hinzu kommt, dass es für Werbungtreibende auch ein Limit für Abfragen nach dem Suchvolumen geben soll.

Warum ändert Goolge den Zugriff auf die Daten?

Laut Google wurden diese Änderungen durchgeführt, damit Anzeigenkunden die Daten dauerhaft zur Verfügung gestellt werden können. Bots und andere Dienste sollen hingegen von der Nutzung ausgeschlossen werden. Diese Änderung trifft SEOs besonders hart. Denn SEO-Tools, die auf den Daten des Keyword-Planers von Google AdWords basieren, werden in Zukunft andere Alternativen finden müssen.

Wer ist von den Änderungen noch betroffen?

Die Änderungen betreffen AdWords-Kampagnen mit niedrigem Budget. Wenn kein gewisses Mindestbudget zur Verfügung steht, hat man keinen Zugriff auf alle Daten, die der Keyword-Planer ermittelt. Doch das Budget ist nicht der einzige ausschlaggebende Faktor. Man kann erst dann in vollem Umfang auf den Planer zugreifen, wenn man seit mehreren Monaten im AdWords-Konto aktiv ist. Das bedeutet, dass eine Kampagne mindestens ein Vierteljahr lang ununterbrochen aktiv betrieben werden muss, bevor man Zugriff auf die vollständigen Daten hat. Auch Nutzer, die zu häufig das Keyword-Volumen recherchieren, sollen diese limitierten Angaben erhalten. Von den Beschränkungen sind vor allem diejenigen betroffen, die kurzfristig eine AdWords-Kampagne aufzusetzen wollten, um wieder auf alle Daten zugreifen zu können.

Wie geht es weiter?

Auch wenn fest steht, dass Google AdWords diese Änderungen einführt und teilweise auch schon umgesetzt hat, sind einige Dinge noch unklar. Es steht zum Beispiel noch nicht fest, wie hoch das Mindestbudget ist, von dem Google spricht. Außerdem lässt das Unternehmen offen, wie viel man zahlen muss, um die Daten weiterhin in der gewohnten Form ansehen zu können. Für SEOs ist das eine unbefriedigende Entwicklung. Denn die vagen Angaben, die Google plant, sind zu ungenau, um präzise Vorhersagen machen zu können. Dadurch werden sie deutlich eingeschränkt und müssen sich nach Alternativen umsehen. Für Werbetreibende sind die Änderungen nicht so gravierend, weil der Zugang zu Daten über das Traffic-Volumen laut Google unverändert bleiben soll.

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