Der Begriff „Bad Neighbourhood“ heißt auf Deutsch übersetzt „schlechte Nachbarschaft“ und bedeutet, dass eine Website unter dem schlechten Einfluss anderer Websites steht. Bad Neighbourhood im Web ist mit einer Nachbarschaft in der realen Welt zu vergleichen. Wohnt man in einem Bezirk, der keine gute Reputation hat, wird man auch selbst damit möglicherweise identifiziert. Man ist sozusagen vom „schlechten Umgang“ beeinflusst. Das Gleiche gilt im Web: Wird man von bereits abgestraften oder verdächtigen Websites unterstützt oder pusht man diese durch wertvolle Backlinks, kann die Suchmaschine auch zur eigenen Website das Vertrauen (Trust) verlieren.

In eine Bad Neighbourhood kann eine Seite folglich abrutschen, wenn diese Links von der eigenen Website zu einem schlechten Nachbarn setzt oder von solchen Seiten Links bekommt. Ist der Linkaustausch bereits vollzogen, ist es empfehlenswert jene Links sofort zu entfernen um den Trust der Suchmaschine aufrecht zu erhalten. Passiert dies nicht, gefährdet man nicht nur ein mühsam aufgebautes, gutes Ranking, sondern kann auch ganz aus dem Index rausfliegen. Auch einzelne Bereiche der Domain können mit einer vorübergehenden Penalty bestraft werden.

Woran erkennt man eine Bad Neighbourhood?

Eine Bad Neighbourhood bilden Seiten, die absichtlich sowie massiv gegen Guidelines der Suchmaschinen verstoßen haben oder dies immer noch tun. Die besagten Webseiten haben womöglich schon mindestens eine Penalty seitens einer Suchmaschine erhalten oder sind bereits komplett aus dem Index entfernt worden.

Meist erkennt man jene schlechten Seiten schon an der Qualität des Links. Neben Techniken wie dem Cloaking, dem Beschäftigen einer Linkbuilding Agentur, dem Spamming, dem Keyword-Stuffing und dem Linkfarming, setzen Bad Neighbours auf die Wiederverwendung ähnlicher Ankertexte. Des Weiteren ordnet Google gehackte Webseiten, jene mit „thin content“, Seiten mit Urheberrechtsverletzungen sowie Manipulationen und solche mit dubiosen Spam-Techniken als nicht vertrauensvoll ein. Oft findet man Bad Neighbours unter Webseiten aus der SEO-Frühzeit, im pornografischen Bereich und im Glücksspiel.

Befindet sich die eigene Website also in Bad Neighbourhood, unterstützt man laut Suchmaschine schlechte Seiten und gibt negative Empfehlungen weiter. Man sollte die Chance nutzen alle Links auf schlechte Nachbarn zu löschen, sobald man von jenen erfährt und eine Anfrage an die betreffenden Webseiten stellen, die Links zur eigenen Seite zu entfernen. Sollte man unwissend in Bad Neighbourhood geraten und bereits mit einer Penalty seitens der Suchmaschine bestraft worden sein, kann man die Möglichkeit eines Reconsideration Requests wahrnehmen.

Dabei wird die eigene Seite von Google manuell begutachtet und bei positivem Ergebnis wieder aufgenommen. Daraus ist zu schließen, dass seriöse Seiten immer an hochwertigen Linkquellen sowie individuellen Linktexten erkennbar sind. Für die Suchmaschinenoptimierung ist es zudem wichtig, auf die Erfahrung im Umgang mit fremden Webseiten zu vertrauen. Meist reicht schon das Bauchgefühl aus um eine unseriöse Seite zu enttarnen.

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